Mittwoch, 6. April 2011

ZDF gegen das Spekulantentum

Man ahnt es beinah, dass jedesmal wenn in Deutschland über "Spekulanten" gesprochen wird, die braune Volksseele queer durch alle Wählergruppen aufkocht. Spekulieren ist "böse", schon damals durften das nur die bösen Juden, die in der deutschen Erfindung des "Weltjudentums" für Gutenachtgeschichten für Kinder und kindlich gebliebene noch heute herhalten müssen, häufig in abgewandelter Form, jedoch immer als eine Ausgeburt des "Bösen" oder sagen wir mal treffender des "Undeutschen".

Soviel zur deutschen Binnenlage. Ein Blogger in "Zettels Raum" ärgert sich nun, dass das "ZDF" (als CDU-nahes Medium) jetzt auch Desinformation über den "Spekulanten" verbreitet. Aber weder das "ZDF", noch der Blogautor sehen eigentlich den richtigen Zusammenhang. Denn auch die "konservative" CDU pflegt den Mythos des bösen Spekulanten, wissentlich um von ihrer eigenen, falschen Politik abzulenken. Das Problem an den ganzen "Spekulationsblasen" sind jetzt nicht die Spekulanten, die eigentlich nur etwas sehr verständliches machen, nämlich ihr Geld gut anzulegen. Das Problem sind die Politiker, die durch völlig falsche Währungspolitik diesen "Spekulanten" das Geld in die Hände geben.

Sehen wir die "Euro-Rettung", die über eine Inflationspolitik simuliert wird. Frau Merkel ist da federführend und so entstehen Unmengen an Euros, von denen niemand richtig weiß, wo die hin sollen, bzw froh ist, dass sie nicht im normalen Geldumlauf landen, denn sonst wäre der Euro schon längst zu einer Lira-Lachnummer geworden. Also wird spekuliert und gerade Aktien, Kontrakte, aber auch Gold sind zur Zeit die großen "Spekulationsblasen", in die all das gedruckte Geld fließen.

Erst wenn die letzte "Spekulationsblase" geplatzt sein wird, dann werden sie sehen, dass ihr Euro nichts mehr wert ist. Das ist ein heikler Sachverhalt und die Politik tut alles, um den Mythos des bösen Spekulanten im Volk lebendig zu halten, aber andersherum würden sie auch fast alles machen, um das Platzen der letzten Blase zu verhindern.

Nach dem Platzen der letzten Blase, würde es aber wahrscheinlich ähnlich wie 1930 in Deutschland hochgehen, denn der tumbe Michel würde seiner historischen Mission, gegen die Drachen und bösen Hexen der Gesichten seiner Kindheit zu kämpfen, entgegentreten. Dann wird Europa mal wieder versucht ... diesmal soll es wohl atomfrei .... aber auch spekulantenfrei werden.

2 Kommentare:

  1. Die Ablehnung des Zinses als "jüdisch" lässt sich historisch auf den christlichen Antijudaismus zurückführen, der Spekulant als Judensau...

    BTW, weiß nicht, ob wir das schon mal hatten, die jetzige Finanzkrise ist auf den sog. Community Reinvestment Act zurückzuführen, eine sozialstattliche Maßnahme, die Unvermögenden den Häuslekauf ermöglichte - mit der Folge, dass Millionen von Unvermögenden irgendwann notleidende Kredite in Billionenhöhe generierten.

    Amüsanterweise wird diese wahre Sicht auf die Dinge in D unterdrückt bis zum Geht-Nicht-Mehr. Bin selbst schon beschimpft worden wegen des Reports des Offensichtlichen.
    (Sehr lustig übrigens das Engagement europäischer Banken im amer. Subprime (!, nettes Wort btw)-Markt! - Landesbanken knabberten besonders gerne mit. Unglaublich dumme Säue, gell?)

    Stattdessen war's die "jüdische" Bankergier!

    MFG
    Wb

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  2. Konträr sind aber angelsächsische Länder, in denen Spekulation gesellschaftlich akzeptiert ist, oder sogar Bestandteil des "way of life" sind. Wenn man den Raffjuden auf christliche Einflüsse begründen will, dann eher auf Einflüsse der katholischen Kirche, während Abtrünnige von dieser Kirche da sehr viel toleranter waren.

    Die Häuslekredite haben das Unglück über die USA gebracht, sollten aber kein Grund sein, warum der Euro inflationiert. Eher stützt der abnippelnde Dollar den Euro als "Reservewährung". Im Euroland haben die Staaten eingesehen, dass Steuererhöhungen sich politisch nicht lohnen (=> Abwahl) und finanzieren deshalb immer mehr über Staatsanleihen. Die ursprüngliche "deutsche" Tugend einer starken Währung wurde jetzt von Merkel ad acta gelegt, weil sich so natürlich die Staatsdefizite weginflationieren lassen. Eine unsichtbare Steuer, die alles teurer macht. Dafür braucht man einen Sündenbock, der eben nicht direkt fassbar ist, sondern diffus dem deutschen Wesen als Anti-Gestalt taugt. Die Deutschen werden so natürlich mal wieder grandios verarscht, anstatt ihre Führung einfach mal an die Laternen zu hängen und ihnen zu zeigen, dass sie sich nicht verarschen lassen wollen. Aber sie merkens ja noch nicht einmal! ;) Deshalb auch das mediale Trommelfeuer über die Staatsmedien!

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